Woche 3
ODER Endlich beginnt die Nummernschlacht
Langsam aber doch beginnt mein Leben hier ... und so bin ich in der letzten Woche schon viel herumgekommen und war gut beschäftigt. Während in der ersten Wochenhälfte noch mehr Arbeit zu erledigen war, so konnte ich in der zweiten Hälfte doch ein bisschen mehr Freizeit genießen. Aber ich fange einfach mal am Anfang an …
Das wohl Wichtigste in dieser Woche war meine I-94-Nummer. Die Nummer, die mir endlich alle Tore in den United States, in Atlanta und an Emory öffnen sollte. Nach einigen Telefonaten am Montag und am Dienstag, die mich zu jeweils anderen Stellen weitergeleitet haben, war ich am Dienstag um 9.45 endlich in der Lage, auf mein Online-I-94 zuzugreifen. Und wie ich es prophezeit hatte: der Officer bei der Customs and Boarder Control in Philadelphia hat tatsächlich einen Tippfehler gemacht, sodass es mir unmöglich war, all meine Daten richtig einzugeben. Schuld war letztlich eine 9, die er fälschlicherweise einfach meiner Reisepassnummer hinzugefügt hat.
Und dann gings Schlag auf Schlag: meine Validation, meine Online Registration für Emory, …
Ihr glaubt gar nicht, wie viele Nummern ein Mensch besitzen kann, um seine Identität zu bestätigen. Ich besitze, neben all den Nummern, die wir in Österreich haben, eine Human Ressources ID an der Uni, eine fulbright Grantee ID, eine I-94-Nummer und bald auch eine Social Security Number. Und dann gibt’s noch meine Versicherungsnummern, eine NetID (die ich in den gut zwei Wochen, die ich nun hier bin, sogar schon ändern musste :-)), einen Kopiercode, einen Code für die Computer in den Hörsälen … Und da soll man auch noch den Überblick behalten und am besten alle auswendig wissen …
Wenn ich schon von all den Nummern schreibe, dann muss ich hier wohl auch festhalten, dass es nicht mal so einfach ist, irgendwo seine Kontodaten bekanntzugeben. Verstanden hab ich es immer noch nicht ganz, aber ich habe eine Accountnumber und eine Kartennummer. Hier ist es nicht so wie zu Hause, dass auf der Bankomatkarte auch zugleich die Kontonummer aufgedruckt bzw. eingestanzt ist, nein, die Nummern sind hier unterschiedlich. Die Kartennummer braucht man, soweit ich bislang weiß, um online bestellen zu können und die Kontonummer für Bankgeschäfte. Abenteuerlich kann ich nur sagen.
Aber wahrscheinlich hängt das mit dem Zahlungsverhalten der AmerikanerInnen zusammen: um hier in Geschäften oder auch Restaurants zu bezahlen, reicht es aus, seine Karte durch ein Gerät durchzuziehen. Während manchmal schon der Pin-Code oder zumindest eine Unterschrift (wie in den meisten Restaurants) notwendig ist, so ist es mir nicht erst einmal passiert, dass ich weder meinen Pincode eintippen noch die Rechnung zu unterschreiben hatte. Ich sag nur: ja niemals die Karte verlieren. Ähnlich verhält es sich mit meinem OnlineBanking-Zugang. Hier gibt es weder eine Verfügernummer noch TANs, sondern lediglich einen Benutzernamen, ein Passwort und ein Sicherheitsbild (sieht man dieses nicht, muss etwas faul sein :-)), die man direkt in der Bank, wenn man sein Konto eröffnen, selbst vergibt. Wo bleibt da die Sicherheit???
Jedenfalls ist es hier wirklich unüblich, bar zu bezahlen. Alle haben immer nur ihre Karte dabei, mehr braucht man wirklich nicht.
Wenn ich an meinen österreichischen Stundentenausweis denke, den ich mittlerweile übrigens richtig toll finde, weil er so konventionell ist, durch die halbjährlichen Pickerl immer dicker wird und v.a. so historisch aussieht, so funktioniert das mit den Karten hier insgesamt ganz toll. Ich hab von der Uni eine sogenannte Emory Card bekommen, die mir auf der Uni wirklich alle Tore öffnet – vom Eingang in die Bibliothek, über die Türe zum Department und dem SAAC – dem Student Activity und Adacemic Center -, in dem sich der Pool befindet bis hin zum Eingang in den Clairmont Campus Tower, wo ich wohne. Zwar hab ich noch drei „traditionelle“ Schlüssel – für meine Wohnungs-, Büro- und die Lehrzimmertüren, aber mehr werden es da wohl nicht mehr werden.
Bis zum magischen Freitag, von dem ich euch später noch berichten werde, war die Woche noch recht mühsam. Obwohl ich zwar viele administrative Dinge erledigen konnte, die soweit auch alle ganz gut funktioniert haben, so musste ich am Mittwoch und Donnerstag eine der vielen Orientations besuchen, die die Uni für StundentInnen und MitarbeiterInnen anbietet.
Wenn ich an mein erstes Semester an der Uni Wien zurückdenke, dann bekomme ich es hier fast mit der Angst zu tun. Für alle Arten von Menschen an der Uni gibt es verschiedene Orientations: für Freshmen, für International Students, für Faculty Member, … Unglaublich, wie fest das Auffang- und Informationsnetz an einer privaten Uni ist bzw. sein kann. In Wien hingegen hat mir niemand gezeigt, wo mein Institut ist, wie die Hörsäle aussehen, wie die Bibliothek funktioniert, … Ich musste mir alles selbst „erarbeiten“. Das ist wohl der kleine aber feine Unterschied zwischen keinen bzw. 363,63€ und gut 50.000$ Studiengebühren pro Semester. Letztlich finde ich es aber gut, nicht alles „serviert“ zu bekommen.
Die Freshmen in den United States, d.h. die StudienanfängerInnen müssen im ersten Jahr am Campus wohnen. Das bedeutet, dass sie, gerade mit der High School fertig, weg von zu Hause, von Freunden und den Eltern ein neues Leben beginnen. So war es auch bei mir und rückblickend kann ich sagen, dass es mir in keiner Weise geschadet hat, einfach in die Höhle des Löwen geworfen worden zu sein. Hier gibt es sogar ein individuelles Unterstützungsangebot. So erhält jeder Student / jede StudentIn bis zur Entscheidung für das Hauptfach, die spätestens nach zwei Jahren fällig ist, einen persönlichen Advisor zugeteilt. Und der ist dann dafür da, alle Fragen, die ein sonst ja offensichtlich vollkommen verlorener Student haben kann, zu beantworten. Von der Kurswahl über Probleme mit MitbewohnerInnen bis hin zu Transportmöglichkeiten, Studienrecht, … In meinen Augen einfach nur WAHNSINN … Aber dieses Service kauft man schließlich auch teuer ein.
Aber zurück zu meiner Orientation … Um meine „Auflagen“ als fulbright-TA und Mitarbeiterin an Emory zu erfüllen, musste ich an der sogenannten TATTO-Orientation teilnehmen. TATTO steht dabei für Teaching Assistant Training and Teaching Opportunity. Ich war also pünktlich 10 Minuten vor Beginn der Registration im entsprechenden Haus und habe mich brav an jedem Tisch, der für meinen Anfangsbuchstaben des Nachnamens zuständig war, angestellt. Und alles war wirklich gut vorbereitet: die TeilnehmerInnen wurden abhängig von ihrem Studien- bzw. Unterrichtsfach Gruppen zugeteilt, die dann den ganzen Tag über die gleichen Workshops, aber eben in anderer Reihenfolge besuchen sollten. Und für mich als kreativen Menschen war es besonders ansprechend, dass alle Gruppen unterschiedliche Farben hatten. So hatten die TeilnehmerInnen der Humanities-Gruppe alle grüne Namensschilder und einen grünen Tagesplan, die Languages-Leute blau, die NaturwissenschaftlerInnen orange, … Ich berichte euch deshalb so ausführlich davon, denn wie sollte es anders sein, war ich ja gerade auch dabei, mich daran zu gewöhnen, ich war natürlich nicht registriert, also auf keiner Liste zu finden :-). Noch vor einem Monat hätte mich so eine Tatsache wahrscheinlich vollkommen aus der Bahn geworfen, aber mit meiner neuen Stärke, die ich mir die Tage davor antrainieren konnte, habe ich mit einem entspannten Lächeln einfach gefragt, ob ich nicht trotzdem teilnehmen könnte. Ich bin mir nicht sicher, ob das in Österreich und ganz besonders Wien funktioniert hätte, aber die Amerikaner sind wirklich flexibel, sodass das Gott sei Dank kein Problem war. Ich hab sogar Essensbons für das für uns vorbereitete Frühstück und die Lunchpakete bekommen.
So konnte es also losgehen …
Da ich nicht registriert war und sowohl die Sprachen- als auch die Geistenwissenschaftengruppe sehr voll war, durfte ich meinen Tag mit den NaturwissenschaftlerInnen verbringen. Worüber spricht man mit Mathematikern, Physikern, Epidemiologen, … ???
Nach einer allgemeinen Keynote, die sich mit allgemeinen Dingen des Lehrens und Lernens beschäftigte hatte, gingen wir in die Kleingruppen und absolvierten unterschiedliche Workshops. Und ihr glaubt gar nicht, wie wertvoll diese waren, denn zuvor hätte ich nicht gewusst, wie wichtig es ist, einen Lehr- und Kursplan möglichst so verständlich und transparent wie möglich zu formulieren, wie wichtig es ist, den StudentInnen regelmäßig Feedback zu geben und wie wichtig letztlich nicht die Sprache und auch der körperliche Ausdruck, d.h. das Auftreten beim Unterrichten sind. Ihr könnt euch vorstellen, wie verschwendet mir dieser Tag vorgekommen ist, habe ich schließlich das ganze letzte Jahr in den begleitenden UP-Kursen und schließlich auch bei der Orientation in Philadelphia nichts anderes getan, als solche Fragen und Themen von vorne bis hinten und von hinten bis vorne durchzudenken, zu diskutieren und, um es nicht zu vergessen, zu reflektieren.
Wir waren mit Sicherheit eine schwierige Zielgruppe für diese Art der Orientation – Teaching Assistants, d.h. „Beiwagerl“ bzw. TutorInnen, wirkliche LehrerInnen, mit und ohne Unterrichtserfahrung – und die Leute haben wirklich gute Arbeit geleistet, aber mit einer so guten Vorbereitung, wie ich sie von fulbright und IIE bereits erhalten hatte, habe ich mich wirklich fehl am Platz gefühlt.
Und so war es auch am zweiten Tag. Geplant waren sogenannte Microteaching-Sessions, in welchen jeder / jede eine ca. 10 Minuten lange Unterrichtseinheit unterrichten sollte. Anschließend sollten die TeilnehmerInnen und der/die der Kleingruppe zugeteilte Uniprofessor Feedback geben. Zwar war es teilweise interessant, Neues zu hören, aber letztlich habe ich auch hiervon nicht viel mitnehmen können. V.a. weil ich selbst, da ich ja nicht registriert war :-), nicht unterrichten konnte. Die Themen waren nur, und das wenn überhaupt, am Rande interessant: die französische Vergangenheitsform, Möglichkeiten, mithilfe mathematischer Formeln Firmen miteinander vergleichen zu können und sowieso viel Mathematik. Für mich jedoch sehr spannend und beeindruckend – ich hoffe, meinen „Fächern“ auch so zu begegnen bzw. dasselbe dabei auszustrahlen – war die Leidenschaft, welche diese jungen Menschen ihren Fächern entgegenbringen. So waren auch letztlich die Matheeinheiten toll, denn während ich zwar inhaltlich rein gar nicht verstanden habe und das hat wohl nicht an der Sprache gelegen :-), so war es irgendwie einfach ein Genuss, zuzuhören, waren die „StudentInnen“ / LehrerInnen wirklich motiviert und überzeugend.
Das für eine Österreicherin wie mich aber wohl am verstörendsten war die Mittagspause. Während ich gewohnt bin, in Ruhe zu essen und mich in dieser Zeit vielleicht mit Gleichgesinnten zu unterhalten – in diesem Fall wäre es schön gewesen, auch Zeit zu haben, diese Menschen überhaupt zu finden und sie kennenzulernen – so sah das Konzept eine solche Pause nicht vor. Vielmehr war die 1 ½ Stunden Pause – die Orientation dauerte von 8 bis 5 – eine sogenannte Lunch & Learn – Einheit. Vorstellen müsst ihr euch das so: zurück in dem Raum, in dem wir uns in der Früh alle gemeinsam getroffen haben, musste man sich zunächst mal anstellen, um überhaupt ein Lunchpaket zu bekommen. Das war ein Papiersackerl mit Sandwich, Cookies und Chips und einem Getränk. Damit ausgestattet mussten wir uns wieder in die Sitzreihen setzten und während dem Essen unterschiedlichen Vorträgen lauschen. Diese waren zwar grundsätzlich sehr interessant – all die einzelnen Serviceeinrichtungen der Uni haben sich vorgestellt: das Writing Center, das Councelling Center, die Bibliothek, … - aber nach einem wirklich ermüdenden Vormittag und mit Ausblick auf einen ähnlichen Nachmittag, ist man wirklich nicht in der Lage, auch wirklich Infos aufzunehmen. Schade!
So hab ich jedenfalls die beiden Orientation-Tage verbracht, was am Donnerstag schließlich zu einer so großen „Verzweiflung“ geführt hat, dass ich die Einladung von Abby, auf ein Bier zu gehen, SEHR gerne angenommen habe. Und so landeten wir schließlich in „Melton’s app and tap“ (http://www.meltonsappandtap.com/), wo wir nicht nur gutes Bier getrunken, sondern auch wirklich gut gegessen haben. Amerikanisch! Neben Tender mit einer Art Mischung zwischen Pommes und Kartoffelchips habe ich meine ersten originalen Mac & Cheese gegessen. Einfach traumhaft …
Und zur Nachspeise gabs dann noch warmen Apfelkuchen mit Vanilleeis. Ich kann nur sagen: ein echter Genuss. Sogar so gut, dass es meine beiden Tage fast wieder wettgemacht hat :-).
Und dann kam auch schon der Freitag – ein wirklich magischer Tag, den ich mir zu Hause einrahmen sollte. Nach zwei harten Wochen, in welchen nichts wirklich funktionieren wollte, ging es endlich bergauf. Dinge schienen plötzlich einfach und ohne Probleme zu funktionieren … Man muss offensichtlich nur lang genug durchhalten …
Nachdem ich Tom, unseren Department-Computertechniker, bereits gefragt hatte, ob er mir vielleicht mit meinem Internetzugang helfen könnte, kam er am Freitag mit einem USB-Stick und einem Lächeln im Gesicht in mein Büro. Und so konnte er mir, nachdem er am Donnerstag bei einer internen Schulung alle notwendigen Daten bekommen hatte, die Software geben, die ich brauchte, um auch zu Hause Internet zu haben. Mit dem Internet verhielt es sich nämlich anders, als ich es vermutet hatte: ich musste meinen Computer gar nicht physisch vor Ort registrieren lassen, sondern ein Security Scan und der Download der richtigen Security- und Antivirensoftware reichten aus. Das habe ich auch schon zu Wochenbeginn herausgefunden, aber – es war ja noch vor dem magischen 9/23 :-) – war die im Internet genau dafür angebotene Software mit einem ultrasuper neuen Computer nicht kompatibel. Wie hat Tom gesagt: „Du hast Windows 8?! Du wirst uns noch Probleme machen.“ Und so war es zunächst auch. Als ich aber das Datenpaket, das Tom mir am Freitag geben konnte, zu Hause installiert hatte, funktionierte alles wie am Schnürchen. Ein Klick, ein Neustart und ein paar grüne Balken später war ich endlich mit der Welt verbunden.
Aber dabei sollte es ja am Freitag nicht bleiben … Ihr habt es ja schon gelesen: ich war schwimmen. Nach vielen Mail zwischen dem zuständigen Herrn, der die halbe Woche über dabei war, herauszufinden, ob ich auch wirklich im Clairmont Campus Tower wohne (irgendwie lustig, aber Tatsache :-)), habe ich seit Freitag endlich Zugang zu all den schönen Dingen, die so lange unerreichbar schienen. Und der Pool ist wirklich toll. Zwar hatten wir kurze „Startschwierigkeiten“, aber mittlerweile mögen wir uns sehr.
In den USA oder zumindest hier in der Umgebung gibt es die Regel oder besser das Gesetz, dass alle Badegäste den Pool für 30 Minuten verlassen müssen, wenn ein Donner zu hören ist. Donnert es dann in der Zwischenzeit noch einmal, dann fängt die Uhr wieder von vorne zu laufen an. Ich persönliche finde dies komisch, aber wie sagt man so schön: „Andere Länder – Sitten.“ Und, das brauche ich, so denke ich, fast nicht mehr zu schreiben: meine Zehen hatten gerade das Wasser berührt, ertönten auch schon die Pfeifferln der Bademeister. Aber durchhalten ist ja mein neues Motto und so konnte ich nach 30 Minuten endlich ins kühle Nass.
Nach einem wirklich entspannten Abend und einer geruhsamen Nacht war ich dann am Samstagnachmittag auf der Emory Freshmen-EXPO. 50.000$, die müsst ihr im Hinterkopf behalten, wenn ich euch nun davon berichte :-). Das Unisystem in den Vereinigten Staaten funktioniert grundsätzlich anders als bei uns, denn hier wissen die meisten AnfängerInnen noch nicht, was sie als ihr sogenanntes Major-Fach wählen sollen. Das müssen sie auch erst nach zwei Jahren „orientierendem“ Studieren machen. Die ersten zwei Jahre sind also dazu gedacht, viel auszuprobieren und das in allen unterschiedlichen Bereichen: Naturwissenschaften, Sprachen, Geisteswissenschaften, … Demnach sind die Freshmen (StudentInnen im 1. Jahr) auch mehr oder minder frei in ihren Entscheidungen, welche Kurse sie belegen sollen. Und dafür gibt es diese EXPO. Jedes einzelne Department der Uni hat dort einen Tisch und wie auf einer Werbemesse stellen sie dort ihr Studium vor und werben um „KundInnen“. Und das tun die meisten mit ihren Eltern im Gepäck, denn Samstag war der große Tag des Einzugs am Campus und der Tag der großen Verabschiedung von den Eltern. (Ich glaube, dass es den meisten Eltern schwerer fällt, aber das sei dahingestellt …)
So streunten die 18-jährigen also 4 Stunden durch die große Sporthalle, von Tisch zu Tisch, von Studienfach zu Studienfach. Und letztlich auch manchmal zu uns :-). Um auch mal durchatmen zu können, wurde den BesucherInnen (auch den Eltern) gratis Lunch angeboten: Burger, Salat, Obst, Cookies, Chips, … Ein wirklich tolles Angebot!!! Und was ich besonders schön fand, war, dass auch die hohen Tiere der Uni, so zum Beispiel der Präsident, auch da waren. Aber sie haben nicht etwa von oben herab gesprochen, nein, sie haben sich einfach unter die Menge gemischt und sowohl die Faculty Member hinter den Tischen als auch die Freshmen mit ihren Eltern persönlich begrüßt. Das finde ich wirklich toll, denn, um ehrlich zu sein, ich würde den Rektor der Uni Wien nicht mal erkennen, wenn er mir auf der Straße über den Weg laufen würde. Aber noch mal: 50.000$ …
Damit ihr einen Eindruck bekommt, wie umfangreich der Studienbeginn hier unterstützt wird, hier die Broschüre mit allen wichtigen Terminen und Serviceangeboten.
Aber ich hab nicht den ganzen Samstag „gearbeitet“ – am Abend haben wir etwas wirklich, v.a. rückblickend, Verrücktes gemacht. Abby und ich haben uns in unsere Dirndl geschmissen und sind in den „Biergarten“ (http://www.derbiergarten.com/) gefahren, wo wir gemeinsam mit Joe und Terez, begleitet von originaler Live-Volksmusik, deutsches Essen genossen haben: Schnitzel, Schweinshaxe, Sauerkraut, Kartoffelsalat und Apfelstrudel.
Und im „Biergarten“ habe ich dann, wie es sich schließlich (zumindest für mich) gehört, meinen ersten Schnaps in den Vereinigten Staaten getrunken: Williams Birne. Und er war, wider ehrlichem Erwarten, wie zu Hause :-).
Der Besuch im "Biergarten" war letztlich auch deshalb spannend, weil man in einer so gewohnten Umgebung - Essen und Musik -, doch feststellen muss, dass man ganz weit von zu Hause weg ist. Wer war schon mal beim Heurigen und auf Bildschirmen wurde Football übertragen? Aber trotzdem - es war schön, ein wenig das Gefühl zu haben, dass die Heimat doch gar nicht so weit weg ist ...
Während Samstag der große Tage des Einzugs für die Freshmen war, so war Sonntag am Clairmont Campus, wo ältere StudentInnen wohnen (dürfen), die Hölle los. Ich hab euch bereits von der Praxis des Lebens am US-amerikanischen Universitätscampus berichtet und so war es auch hier: nach einem Sommer bei den Eltern kommen die Studies hier mit allem Hab und Gut an und beziehen, nach stundenlangem Warten vor dem Lift, endlich ihre Zimmer. Eindrücke hab ich auf ein paar Fotos festgehalten, seht also selbst:
Und während es hier rund herum überall wirklich gewuselt hat, so hab ich mich ins Bad zurückgezogen und die Sonne genossen.
Bevor ich angefangen hab, über diese Woche zu schreiben, dachte ich noch, dass ich nicht wirklich viel zu berichten hätte :-). Und jetzt, wo ich fertig bin, bin ich selbst ganz überrascht, dass es doch so viel geworden ist … Aber schließlich möchte ich für euch und auch für mich möglichst viel festhalten!
Und zum Abschluss muss ich meine Alltagsrubrik von letzter Woche fortsetzen:
Kakerlake 2 - Gott sei Dank wirklich noch Babys:
Und ich hab auch nicht aufgegeben, Brot zu finden und muss sagen, dass ich meinem Ziel langsam, aber doch schon viel näher komme :-).
Mit riesiger Vorfreude auf die kommende Woche, in der ich nicht nur meine MitbewohnerInnen, sondern auch meine StudentInnen endlich kennenlernen werde, verabschiede ich mich! Bis nächste
Woche …